Ankaufstrategien von Großstädten zur Sicherung des bezahlbaren Wohnungsbestands

Abstract

In vielen deutschen Großstädten ist bezahlbarer Wohnraum knapp, während die Mieten weiter steigen. Trotz vielfältiger politischer Maßnahmen blieb eine nachhaltige Entlastung aus: Haushalte mit niedrigen und mittleren Einkommen sind weiterhin stark von hohen Mietbelastungen betroffen.

Diese Masterarbeit untersucht die Möglichkeiten und Grenzen des kommunalen Ankaufs von Bestandswohnungen als Instrument zur Sicherung bezahlbaren Wohnraums. Analysiert wurde der Einsatz dieses stadtplanerischen Instruments in Berlin, München und Bremen im Zeitraum von 2014 bis 2023. Die Untersuchung basiert auf einer Analyse der Entwicklungen der lokalen Wohnungsmärkte sowie auf Expert:inneninterviews mit Vertreter:innen der kommunalen Wohnungsunternehmen und Verwaltungen.

Die Ergebnisse zeigen, dass die drei Städte in sehr unterschiedlichem Umfang vom Instrument der Wohnungsankäufe Gebrauch machten. Ausschlaggebend waren vor allem die finanziellen Spielräume der Kommunen und die Einschätzung der Probleme an den jeweiligen Wohnungsmärkten. Die hohen Kosten des Ankaufs erwiesen sich als zentrales Hindernis für eine flächendeckende Anwendung. Dennoch kann der kommunale Erwerb von Wohnungen – insbesondere in Kombination mit anderen Maßnahmen – auf lokaler Ebene oder für besonders benachteiligte Zielgruppen einen Beitrag zur Stabilisierung der Wohnraumversorgung leisten.